Watteweich und glitzernd, wie eine große weiße Decke, über die man gleitet. Oder aber rau und hart, wie ein Brett, das einen dazu zwingt, noch die letzten Kraftreserven zu aktivieren, um zurück ins Tal zu gelangen. Schnee ist ein spannendes Phänomen, welches ganz unterschiedliche Ausprägungen haben kann. Und Fakt ist auch: In manchen Gebieten ist er allgegenwärtig, während er sich in anderen nur selten blicken lässt. Für Skifahrer und Snowboarder sind daher speziell erstere Orte reizvoll, denn diese garantieren über einen längeren Zeitraum hinweg ideale Bedingungen für diese Sportarten. Doch wo fällt erfahrungsgemäß der meiste Schnee in Deutschland, Österreich und der Welt? Wir werfen einen Blick auf interessante Destinationen.
Die schneereichsten Regionen Deutschlands
Besonders viel Schnee fällt in Deutschland vor allem im Süden, in den Alpen, wie die Top 3 der schneereichsten Gebiete veranschaulichen.
1.) Kleinwalsertal
Die Liste der schneereichsten Gebiete Deutschlands führt das Kleinwalsertal im Allgäu, rund um die Orte Oberstdorf und Mittelberg, an. Dort befindet sich das Skigebiet Oberstdorf Kleinwalsertal – und genau genommen handelt es sich dabei sogar um eine Zweiländer-Skiregion, die sowohl auf deutschem als auch österreichischem Terrain liegt. In den Saisonen 2022/2023 und 2020/2021 fielen dort laut Wetterexperten jeweils über sieben Meter Schnee, in der Saison 2021/2022 sogar 8,28 Meter. Insgesamt sind es 130 Pistenkilometer, die Wintersportler in diese zauberhafte Region locken.
2.) Berchtesgaden
Ein weiterer Garant für Schnee ist die bayerische Region Berchtesgaden mit den Orten Berchtesgaden, Ramsau, Bad Reichenhall oder Schönau am Königsee. Im Schnitt fielen dort in den letzten Jahren zwischen fünf und knapp sieben Meter Schnee. Skifahrer und Snowboarder haben rund um Berchtesgaden die Qual der Wahl: In der näheren Umgebung gibt es gleich fünf Skigebiete in Höhenlagen zwischen 600 und 1.550 Metern. Insgesamt sind es 44 Pistenkilometer, die sowohl für Neulinge als auch Fortgeschrittene interessant sind. Neben Skifahren bieten sich noch zahlreiche weitere Winteraktivitäten in Berchtesgaden an: Winterwandern, Skilanglauf, Skitouren, Schneeschuhwandern, Rodeln und Schlittenfahren.
3.) Winklmoos-Steinplatte
Auf Platz drei rangiert die Region Winklmoosalm-Steinplatte, die zur oberbayerischen Gemeinde Reit im Winkl zählt. Diese gilt nicht nur als Wintersport-, sondern auch als Luftkurort. Das dortige Skigebiet zieht aufgrund seiner Lage im Drei-Länder-Eck, zwischen Bayern sowie den österreichischen Bundesländern Salzburg und Tirol, deutsche wie österreichische Gäste gleichermaßen an und bietet 42 Pistenkilometer mit grandiosem Panoramablick. Im Schnitt lässt Frau Holle hier jährlich zwischen fünf und sechs Meter Schnee fallen.

Die schneereichsten Regionen Österreichs
In Österreich gelten neben Gletscher-Gebieten auch noch jede Menge andere hoch gelegene Skiorte für schneesicher. Die meisten davon liegen im Westen des Landes.
1.) Hintertuxer Gletscher
9,97 Meter – so viel Schnee fiel allein in der Saison 2022/2023 am Hintertuxer Gletscher rund um die Orte Tux, Hintertux und Finkenberg. Kein Wunder, dass die Destination damit wirbt, Schneespaß an 365 Tagen des Jahres zu bieten. Zur Auswahl stehen neben dem Gletscherskigebiet Hintertuxer Gletscher auch noch die malerischen Gipfel Eggalm, Rastkogel, Finkenberg, Penken/Mayrhofen und Ahorn/Mayrhofen in unmittelbarer Nähe. Abseits der Piste faszinieren die Panoramaterrasse, der Natur-Eis-Palast oder die Spannnagelhöhle.
2.) Arlberg
Eine interessante Location für Schneefans ist zudem der Arlberg rund um die Orte St. Anton, Flirsch und Klösterle. Im Schnitt fallen hier zwischen neun und zehn Meter Schnee pro Jahr – in der Wintersaison 2021/2022 waren es sogar knapp zwölf. Ob gemütliche Schwünge oder rasante Abfahrten – der große Skiverbund „Ski Arlberg“ hat 300 Pistenkilometer und 85 moderne Lifte und Bahnen in petto und darf sich damit als das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs bezeichnen. Eine Besonderheit sind dabei die mehr als 200 Kilometer Tiefschneeabfahrten.
3.) Schladming
Eine der ersten Adressen für Skifahrer und Snowboarder in Österreich ist zudem die 4-Berge-Skischaukel in der Region Schladming-Dachstein. In den vergangenen beiden Saisonen fielen hier jeweils zwischen neun und zehn Meter Schnee. Als Teil des Netzwerkes „Ski amadé“ können sich Interessierte hier auf 230 Pistenkilometer und 81 Lifte und Bahnen freuen. Abseits der Pisten beeindruckt das Gebiet mit malerischen Winterwanderwegen oder lädt auf 220 Kilometern zum Langlaufen ein.

Die schneereichsten Regionen der Welt
Und wie sieht es außerhalb von Österreich und Deutschland aus? Nachstehend stellen wir noch ein paar schneereiche Gebiete aus aller Welt vor.
1.) Tasman-Gletscher, Neuseeland
Der Tasman-Gletscher ragt 3.000 Meter in die Höhe – es ist also im Grund genommen nicht verwunderlich, dass sich dort jede Menge Schnee ansammelt. Experten schätzen die jährliche Neuschneemenge auf rund 50 Meter. Das sind allerdings nur Vermutungen, denn eine Wetterstation gibt es auf dem neuseeländischen Gipfel nicht. Auch ein Skigebiet sucht man dort vergeblich, denn es wäre schlichtweg zu kompliziert, im ewigen Eis eine adäquate Infrastruktur aufzubauen. Trotzdem beeindruckt das Gebiet mit seinen weißen Massen.
2.) Gassan, Japan
Yukiguni bedeutet auf Deutsch so viel wie „Land des Schnees“ – und der Name des Ortes ist Programm. Denn im Westen der Hauptinsel Honshu, in den japanischen Alpen, tobt sich Frau Holle im Winter stets ordentlich aus. Auch hier gibt es keine Wetterstation, daher muss man erneut auf Schätzungen zurückgreifen – und die gehen von knapp 35 Metern Neuschnee jährlich aus. In der kalten Jahreszeit ist das einfach zu viel – deswegen ist das Gebiet im Winter großteils unzugänglich. Im Sommer aber, zwischen April und Juli, kann man im Skigebiet rund um den Gipfel Gassan Skifahren.
3.) Mount Baker, USA
Auch die USA hat so manchen schneesicheren Ort in petto – zum Beispiel rund um den Mount Baker im US-Bundesstaat Washington, der sich nur rund zwei Autostunden von den Metropolen Seattle und Vancouver entfernt befindet. Im Schnitt fallen hier pro Jahr 18 Meter Schnee – und das hat die Amerikaner dazu veranlasst, auf 400 Hektar ein abwechslungsreiches Skigebiet inklusive Tiefschnee-Abfahrten zu errichten.
4.) Mont Blanc, Frankreich
Im Land des Baguettes, Weins und Käses lässt es sich ebenso gut Skifahren, denn hier thront der knapp 5.000 Meter hohe Mont Blanc. Mehr als 15 Meter Neuschnee gibt es jährlich im Skigebiet am Fuße des Berges zu verzeichnen. Insgesamt 179 Pistenkilometer sowie die Möglichkeit, mit der Seilbahn auf den 3.842 Meter hohen Gipfel Aiguille du Midi zu fahren und ein einzigartiges Panorama zu genießen, machen dieses Skigebiet zu einem wahren Geheimtipp.
5.) Engelberg-Titlis, Schweiz
Natürlich darf auch die Schweiz bei dieser Liste nicht fehlen. Dort gibt es erneut einige Destinationen, die die Herzen von Skifahrern und Snowboardern höherschlagen lassen – darunter eine Klostergemeinde in der Zentralschweiz. Hier, auf dem 3.020 Meter hohen Titlis-Gletscher, haben Meteorologen in den vergangenen Jahren im Schnitt rund zwölf Meter Neuschnee gemessen – genug, um die 82 Pistenkilometer des Skigebietes damit zu versorgen.